Mein Crowdestor Portfolio 2020 – Falsche Erwartungen?

Im März 2019 startete meine Projektserie P2P Lifestyle, dessen Idee es war, mehrere Tage oder Wochen bei P2P Plattformen zu verbringen. Nicht um einfach nur stumpfe Interviews zu führen, sondern Team & Management (P2P) in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben (Lifestyle), um das später an die Community zu transportieren. Als ersten Kandidaten hierfür hatte ich mir die Crowdfunding Plattform Crowdestor ausgesucht. Die P2P-Plattform bot sich als Testballon an, denn ich war hier zum damaligen Zeitpunkt noch nicht investiert und das Team war extrem klein. Geblieben sind Erinnerungen an einen wirklich tollen Beginn des Projektes und zwei Gründer, die alles für ihre Plattform geben.

Heute 1 1/2 Jahre später im Jahr 2020 bin ich selbst Investor auf Crowdestor, das Team hat sich massiv vergrößert und man hat mittlerweile weit mehr als 10.000 Investoren. Neben meinem Besuch damals gab es bisher nie einen Artikel über mein Investment auf Crowdestor und das möchte ich heute gerne nachholen. Eigentlich sollte der heutige Bericht ebenfalls aus Riga kommen. Denn Kolja und ich hatten einen weiteren, diesmal mehrwöchigen Besuch, bei Crowdestor geplant. Jedoch ist dieser Besuch Covid-19 zum Opfer gefallen und wir haben diesen auf nächstes Jahr verschoben.

Wir wollen uns heute mal anschauen, was in meinem Portfolio seit dieser Zeit so los war und ob ich mehr in Crowdestor investieren werde. Für alle Neulinge habe ich eine Seite gebaut, wo alle wichtigen Fragen beantwortet werden und du alle Kennzahlen einsehen kannst. Ich werde in diesem Beitrag auf Grundlagen der Plattform nicht mehr großartig eingehen. Viel Spaß!

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ᐅ Disclaimer
Bitte beachte meinen Haftungsausschluss. Ich betreibe keinerlei Anlageberatung und spreche keine Empfehlungen aus. Auf allen P2P Plattformen, über die ich berichte, bin ich selbst investiert. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Entwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Entwicklungen! Alle Links zu den Investment-Plattformen sind in der Regel Affiliate/Werbe-Links (ggf. mit * gekennzeichnet), bei denen du Vorteile hast und ich eine kleine Provision verdiene.

Was ist seit meinem Besuch auf Crowdestor passiert?

Ich habe wohl noch über keine Plattform ein Update geschrieben, in dessen Zeit zwischen 2 Berichten mehr passiert ist, als bei Crowdestor. Als ich sie 2019 besucht habe, war es mehr oder weniger eine 2-Mann Bude mit einigen Freelancern und großen Ambitionen. Aber selbst das war schon Lichtjahre von dem entfernt, was ich am Tag ihrer Gründung in Riga gesehen habe. Denn dort habe ich sie kennengelernt.

Von dem was heute da ist, konnte man damals noch nicht viel sehen, aber es ließ sich am Horizont erahnen. 2.000 Investoren hatte man im März 2019 und ich erinnere mich noch daran, dass Co-Founder Gunars Udris Überweisungsbeträge der Investoren manuell im Backend eintrug. Das wird heute mit bald 20.000 Investoren wohl nicht mehr funktionieren. Zumindest hoffe ich das 🙂

Aber man konnte nicht nur eine Menge neuer Investoren heranholen. Auch an der Plattform wurde gearbeitet und das Team hat sich ebenfalls deutlich vergrößert. Und wir sahen 2020 auch den vermutlich schlampigsten Launch eines Zweitmarktes in der Geschichte aller Plattformen. Jedoch wurde hier schnell nachgebessert und hey, immerhin hat man einen Zweitmarkt 😉 Und ich vermute auch, dass sich einige Investoren hier schon eine goldene Nase verdient haben. Es sei ihnen vergönnt und vermutlich hätte ich es ihnen gleichgetan, wenn Crowdestor mehr in meinem Investment-Fokus wäre.

crowdestor zweitmarkt

Der Crowdestor Zweitmarkt mit teils heftigen Rabatten

Die Krise als Chance

2020 kam aber auch die Corona-Krise und hiermit auch die ersten Ausfälle, die zeitweilige Aussetzung von Zahlungen und Diskussionen um die Plattform. Crowdestor-Gründer Janis Timma hat sich hier nächtelang in Telegram und Facebook aufgerieben, um Dinge richtigzustellen und Sachverhalte zu erklären. Janis, auch wenn ich das richtig cool finde, wenn du das hier liest, mach mal ne Pause 🙂

zinsen 2020

Hier sieht man schön die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf meine persönlichen Zinszahlungen.

Ich könnte hier noch viele weitere Dinge besprechen, aber wir wollen wir nicht weiter in der Vergangenheit schwelgen.

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Nüchterner und objektiver Blick auf mein Portfolio

Wer meinen Quartalsberichten folgt, der kennt meine Zahlen & Zinsen schon. Im Vergleich zu anderen Plattformen sind sie recht unspektakulär. Ich habe meine Einzahlungen auf Crowdestor nämlich irgendwann angehalten und kaum noch in neue Kredite investiert.

Der Grund war der versprochene Auto Invest, der nie geliefert wurde. Eine zeitaufwendige Auseinandersetzung mit einzelnen Projekten widerspricht meiner persönlichen Investment-Strategie. Zudem würde es sich auch in keinem Fall lohnen diesen Aufwand bei meinem Portfoliowert zu betreiben. Wohlgemerkt aus meiner Sicht!

Mein Portfolio

Die nackten Zahlen meiner Bemühungen auf Crowdestor

Crowdestor hat in meinem P2P Portfolio nämlich aktuell nur einen Anteil von 1,74% und mein P2P Portfolio nur einen Anteil von ca. 11% an meinem Gesamtportfolio. Die Zahlen nach 1 1/2 Jahren liegen hinter den Erwartungen zurück. Crowdestor zeigt mir eine Rendite von aktuell 8,29% an, Portfolio Performance dagegen 9,39%.

Momentan habe ich 53 aktive Investments, von denen 23 verspätet sind. Von einigen davon sehe ich das Geld wohl nicht wieder, womit wir am Ende vermutlich bei plus minus 0 EUR wären. Gut, damit wären wir zumindest schon mal auf dem Niveau meines Mintos Investments. Von den historisch angegebenen 19% Rendite sehe ich aktuell jedoch noch nichts, was sicherlich an meiner bisherigen Projektauswahl und -dichte liegt.

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Aufschlüsselung meines Portfolios

Bei meinem Portfolio-Aufbau habe ich immer darauf geachtet, dass ich von allem etwas mit dabei habe. Ich muss aber zugeben, dass ich nicht einen einzigen Projektsteckbrief ernsthaft vor einem Investment gelesen habe und auch die Statusberichte einzelner Projekte interessieren mich wenig. Too much information!

Ich kann verstehen, dass man sich für die Projekte interessiert, wenn man 1.000 oder 10.000 EUR investiert ist. Für 50, 100 oder auch 250 EUR pro Projekt mache ich mir diese Mühe jedoch nicht. Wenn ein fancy Projekt kommt, was ich haben möchte, nehme ich es mit und überlasse die Arbeit den Experten. Denn ich maße es mir nicht an, diese Projekte und dessen Ausgang beurteilen zu können.

investments

Meine Investments auf Crowdestor

Dieser Ansatz, der bei anderen P2P-Plattformen überwiegend erfolgreich funktioniert, scheint bei den Crowdfunding Plattformen nicht zu funktionieren. Dieses habe ich auch schon beim Investieren auf Flender bemerkt, eine irische Crowdfunding Plattform, die ich mittlerweile entspare. Natürlich muss man hier dazusagen, dass wir seit März in einer globalen Krise stecken. Von diesem Standpunkt aus gesehen, kann man sich also sicherlich nicht beschweren. Es hätte weitaus schlimmer kommen können.

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Entwicklungen auf Crowdestor, die Mut für die Zukunft machen

Auch wenn es in meinem Portfolio eher düster aussieht, was eher meiner Auswahl und Faulheit geschuldet ist, denn Crowdestor, will ich hier nichts allzu schwarz malen. Denn was aktuell auf Crowdestor passiert ist relativ spannend. Derzeit wird an alle Ecken und Enden gebastelt und es finden laufend Transparenzverbesserungen statt.

Aber die “Cookies” die im Internet für so viel Aufsehen sorgen, heißen auch nach vielen Monaten in der deutschen Version immer noch “Kekse” 😀 Und überhaupt zieht sich der “Denglisch-Mix” quer durch die gesamte Plattform. Lustigerweise hatte ich ihnen Anfang 2019 bei meinem Besuch mal einen ordentlichen Übersetzer angeboten, der war wohl zu teuer. Nun gut.

footer crowdestor

Hast du die Kekse schon akzeptiert?

Solche Kleinigkeiten zeugen zwar nicht gerade von Detail-Liebe, sind aber eher lustig und nicht tragisch (zumindest nicht für mich). Wirklich cool finde ich dagegen sowas wie das Voting-System, was vor kurzem eingeführt wurde. Ist ein Projekt in Schieflage und es muss etwas entschieden werden, macht Crowdestor dies ganz demokratisch per Voting.

Dabei gibt die Plattform einige Optionen vor, die das weitere Verfahren betreffen. Die Investoren können dann hieraus wählen. Das ist vermutlich aus der Kritik gewachsen, dass man in der Krise vieles über die Köpfe der Investoren hinweg entschieden hat.

das voting system

Das Voting System der Plattform

Was ich jedoch nach wie vor schmerzlich vermisse, ist der Auto Invest. Selbst wenn er nur ganz rudimentär ist, aber bitte bringt ihn doch endlich raus! Viele der Projekte, die wirklich interessant und beliebt sind, sind oft schon in den Minuten nach dem Live-Gang vollfinanziert und ich habe auch weder Zeit noch Lust zum Live-Gang der Projekte an meinem Smartphone oder Notebook zu sitzen, nur um mein Investment unterzubringen. Zumindest war das Problem vor der Krise noch existent, mag sein, dass es heute anders ist. Aber hier geht mir die Liebe zu den P2P Krediten doch ein bisschen zu weit, wenn es um meine persönliche Zeit geht.

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Mein Learning auf Crowdestor – Ganz oder gar nicht!

Möchte man auf Crowdestor einigermaßen erfolgreich sein, muss man sich wohl oder übel mit den Projekten auseinandersetzen. Du musst anhand der Daten und Informationen abschätzen lernen, ob Projekte erfolgreich sein können oder nicht. Wildes drauflosinvestieren kann funktionieren, muss aber nicht. Ein diversifiziertes Portfolio ohne Auto Invest aufzubauen, braucht jedoch seine Zeit. Also mal definitiv kein passives Einkommen mit P2P, das Motto meines Blogs.

Jedoch ist der Anlagezeitraum noch viel zu kurz um hier wirklich ein Urteil fällen zu können. Schauen wir uns das Ganze in 5 Jahren nochmal an, können wir vermutlich mehr sagen.

Crowdestor als Lernplattform?

Als ich meinen Beitrag veröffentlichte, wo es darum ging, wie man zum Start 10.000 EUR in P2P Kredite investieren sollte, wurde ich dafür kritisiert, hier Crowdestor genannt zu haben. Hierbei ging es mir aber nicht darum, dem Investor das Investment so einfach wie möglich zu machen. Sondern vielmehr darum, eine Plattform mit dabei zu haben, wo man sich als Anleger gezwungenermaßen mit den Projekten auseinandersetzen muss.

Hast du nur vollautomatische Plattformen mit Rückkaufgarantie im Portfolio, bekommst du nicht wirklich einen Zugang zu den Dingen die dort passieren. Du hast das Gefühl, dass immer alles glatt läuft, da du keine oder kaum Verluste hast und wirst schnell übermütig. Daher halte ich Crowdestor nach wie vor tatsächlich für eine gute Lernplattform und bleibe auch dabei.

the catch

Du musst auf Crowdestor lernen, die Projektsteckbriefe zu lesen und die Chancen einzuschätzen.

Aktuelles Fazit zu Crowdestor – Ich bleibe dabei

Wie du an der Statistik meiner Website sehen kannst, haben sich in diesem Jahr schon so einige Plattformen aus meinem Portfolio verabschiedet. Ganze 7 an der Zahl, denn das laufende Jahr war genau das, was ich gebraucht habe, um mein Portfolio zu konsolidieren. Crowdestor wird aber definitiv nicht dazugehören. Sie ist meine einzige wirklich hochbrisante Plattform im Portfolio, wo ich mir die Kredite noch manuell zusammensuchen muss und wo es in Zukunft sicher noch so die ein oder andere Überraschung gibt.

Allerdings möchte ich selbst auch Teil dieser Entwicklung und auch der kommenden Zinsen sein. Ähnlich wie bei Mintos glaube ich jedoch, dass man hier durchaus dabeibleiben und sich auf die Zukunft freuen kann. Natürlich vollkommen ohne Garantie an dieser Stelle, dass der Schuss nicht voll nach hinten losgeht. Aber meine bisherige persönliche Bilanz stimmt mich da positiv und lässt mich ruhig schlafen 😉 Dazu abschließend an dieser Stelle ein Meme von Julian Hosp, welches ich immer mal wieder gerne hervorhole. Falls du das siehst Julian, ich hoffe du verstehst den Spaß!

crowdestor meme

Meine Einschätzung zu Crowdestor 🙂


ᐅ Hier findest du die wichtigsten bisher erschienenen Artikel zur Plattform Crowdestor:
24.07.2021: Crowdestor FLEX – 12% Rendite und so einfach wie Go & Grow?
14.11.2020: Mein Crowdestor Portfolio 2020 – Falsche Erwartungen?
23.03.2019: Crowdestor – Inspirierende Tage in Riga (P2P Lifestyle Teil 1)

ᐅ Im Artikelverzeichnis hast du eine Übersicht über alle Artikel. Und hier findest du alles, was du über Crowdestor wissen musst

Mein Crowdestor Portfolio 2020 – Das Video zum Beitrag

FAQ Crowdestor Portfolio

✅ Was genau ist Crowdestor?

Crowdestor ist eine Crowdfunding Plattform aus Lettland, die allerdings in Estland firmiert ist. Sie vergibt aktuell so ziemlich die am höchsten verzinsten Projekte der Branche, was natürlich auch entsprechend das Risiko zeigt, welches du hier eingehst. Projekte bis zu 30% Rendite sind keine Seltenheit.

✅ Wie funktioniert Crowdestor?

Ich habe dir eine genaue Anleitung der Plattform zusammengestellt.

✅ Welche Kosten fallen bei Crowdestor an?

Bei Crowdestor zahlen die Investoren keine Gebühren auf ihr Investment. Lediglich die Kreditnehmer.

✅ Gibt es einen Bonus auf Crowdestor?

Ja, du kannst 1% Cashback nach 90 Tagen über das Freunde-Werben-Freunde Programm bekommen.

✅ Wo kann ich mich zu dem Thema mit anderen austauschen?

Diskussionen rund um die Crowdfunding Plattform findest du in unserer Facebook Community.

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Weitere Infos zu den aktiven P2P Plattformen

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131 Kommentare
« Ältere Kommentare
  1. Michael sagte:

    Hallo Lars,
    danke auch von mir für dein ausführliches Update.
    Crowdestor ist für mich eine Warnung nie wieder durch anfängliche positive Erfolge übersteigert positive Erwartungen aufblühen zu lassen und stets bei Hochrisiko-Investments maximal zu diversifizieren. Bei meinen ersten Schritten mit Crowdestor in Q4/2019 lief alles super. Den P2P-Lifestyle Bericht von dir mit den Köpfen hinter Crowdestor fand ich sehr gut, die Projekte, in die ich zunächst vorsichtig investiert hatte, liefen wie geplant, die Darlehens-Zinsen schienen nicht unrealistisch hoch, es und es gab einen anfangs wachsenden „Provision Fund“ zur Absicherung ausgefallener Kredite, sodass mir alles sehr seriös und nicht zu riskant erschien. Anstatt nur die Mindestsumme von 50 Euro pro Projekt zu investieren und maximal zu diversifizieren, ließ ich mich dann dazu verleiten bis über 300 € in einzelne Projekte zu stecken. Dass es sich letztlich um riskante Investments handelte, blendete ich in völliger Selbstüberschätzung aus. Es kam wie es kommen musste: nach Covid19 fiel ein Kredit nach dem anderen aus oder die Rückzahlung wurde mal eben um ein bis zwei Jahre verschoben. Ob Düngemittel, Spirituosen, Immobilienrenovierungsprojekte, zwei Drittel der Projekte sind verspätet oder komplett ausgefallen. Es handelte sich bei mir insgesamt „nur“ über 2.350 €, die ich investiert hatte und ich stehe derzeit bei 1.614 €, u.a. da ich im November zumindest 290 € ohne Verlust über den neuen Zweitmarkt herausziehen konnte. Insgesamt rechne ich aber trotz der von Crowdestor aktuell berechneten Rendite von 6,91 % am Ende mit einem tiefroten Verlust und investiere derzeit erstmal kein Geld mehr in neue Projekte, um mir die weitere Entwicklung von Crowdestor von der Außenlinie anzuschauen. Die Euphorie, die viele Investoren hinsichtlich Crowdestor offenbar immer noch haben, kann ich nicht nachvollziehen, wobei ich dem Team hinter CROWDESTOR schon hundertprozentiges Engagement unterstelle. Aber man muss sich klar sein, dass es sich bei Crowdestor-Projekten um riskante Investments handelt – ich vermute häufig Mezzanine-Kapital – und es eben nicht die klassische Buyback-Garantie gibt. Dass der schön klingende „Provision Fund“ von Crowdestor seit gefühlt 11 Monaten unverändert auf 360’611 € steht, verstärkt auch nicht gerade mein Vertrauen in die Plattform.
    Während ich meine Investments auf Crowdestor und Mintos nun erstmal zurückfahre, habe ich zusätzlich zu Viainvest nun mit einem kleinen dreistelligen Betrag bei Twino angefangen und plane das stetig zu erhöhen, immer sobald sich etwas an Zinsen angesammelt hat. Mit Viainvest und Twino freue ich mich über stetig fließende Zinseinnahmen und habe aus Investorensicht zu den beiden Firmen mehr Vertrauen als zu Crowdestor. Es wäre toll, wenn Crowdestor sich langfristig etabliert. Derzeit bin ich mir unsicher. Aber vielleicht war ja auch nur der Virus das Problem…

    Antworten
    • Lars Wrobbel sagte:

      Danke für deinen ausführlichen Kommentar Michael! Ich kann deine Erfahrungen absolut nachvollziehen und deine Entscheidung ebenso. Die Pandemie ist natürlich für so ein Geschäftsmodell nicht gerade förderlich, daher warten wir mal ab, wie es die nächsten Jahre läuft. Was anderes bleibt uns eh nicht übrig.

  2. Marcel sagte:

    Hallo Lars,

    wie immer ein interessanter Beitrag bzw. Podcast.

    Auch ich möchte meine Erfahrungen mit Crowdestor gern teilen.

    Ich bin erst seit gut einem Jahr in Crowdestor investiert. Inzwischen mit ca. 8,5% meines P2P Portfolios.
    Aktuell bin ich in 12 Projekte investiert mit durchschnittlich 150 Euro pro Projekt.
    3 Projekte sind in dem Jahr erfolgreich zurückgezahlt.
    Laut Portfolio Perfomance habe ich bisher einen IZF von 6,95% was aber sicher aufgrund der kurzen Investitionszeit wenig aussagekräftig ist.
    Ich finde Crowdestor eine sehr interesante Platform und werde diese auch noch etwas ausbauen aber eher unterproportional zu meinen anderen Platformen.

    Soweit die Fakten.

    Jetzt das Gefühl.
    Ich habe das Gefühl es tut sich viel bei Crowdestor und es könnte durchaus noch spannend werden. Allerdings sollten sie auch dringend an Ihrer Usability arbeiten. Ich finde die Webseite extrem unübersichtlich und bin aufgrund des fehlenden Auto Invests nicht genug differenziert auf der Platzform.
    Den Zweitmarkt habe ich mir noch gar nicht angesehen.

    Liebe Grüße

    Marcel

    Antworten
    • Lars Wrobbel sagte:

      Danke für dein wertvolles Feedback Marcel. Nach einem Jahr ist dein IZF schon aussagekräftig. Allerdings ist es auch das Corona-Jahr mit Verspätungen, Ausfällen etc. Da sollte noch mehr drin sein (langfristig).

  3. Enrico sagte:

    Hallo Lars,
    vielen Dank für das Update zu Crowdestor aus deiner Sicht. Ich bin schon eine Weile bei Crowdestor und es ist schon irgendwie interessant die Entwicklung hier zu verfolgen (sogar mehr als bei den anderen bekannten Plattformen).

    Vielleicht liegt es an der Mischung dass es sich hier um (risikoreiche) Geschäftkredite und keine Privat-Kredite (die man viel leichter über die Masse “absichern” bzw. diversifizieren kann) oder Immobilien-Kredite (mit dem inhärenten Sicherheitswert) handelt und das in Kombination mit dem Versuch so transparent und ehrlich zu sein wie man es halt in dem Bereich sein kann. Gerade letzteres rechne ich der Platform hoch an, da zwar Mintos hier offiziell noch viel transparenter ist, aber dort mir (speziell auch bei AMA) zu viel “rumgeeiert” bzw. um den heißen Brei geredet wird. Ich mags lieber direkt und aufrichtig. EstateGuru ist hier auch ein gutes Beispiel.

    Man merkt aber bei Crowdestor auch, dass dort die Erfahrung in dem Kredit-Bereich sowie vermutlich auch unternehmerisch viel mehr (im Gegensatz zu Mintos) gefehlt hat und einige merkliche Fehler gemacht hat. Dennoch ist man meiner Meinung damit aber offener umgegangen und hat immer versucht sein Möglichstes (in ihrem Rahmen) zu tun, auch wenn ich nicht jede Entscheidung gut fand. Jedoch habe ich das Gefühl, dass sie es wirklich versuchen sich Stück für Stück zu (sinnvoll) zu verbessern, siehe Voting, Statistik, Credit-Scoring, etc.

    Es gibt sicher immer noch einige Dinge die mich stören (z.B. Freischaltung der Projekt-Details erst nach Invest-Beginn, Projekt-Navigation, fehlende Aktualiserung des Provision Fund,…) aber man hat eher das Gefühl die Platform entwickelt sich in meinem Sinne und nicht gegen mich.

    Beste Grüße
    Enrico

    Antworten
    • Lars Wrobbel sagte:

      Danke für dein Feedback Enrico! Ich würde es sogar noch besser finden, wenn die Projektbeschreibungen direkt ins E-Mail Postfach flattern, so müsste ich mich gar nicht mehr einloggen und wäre auf dem Laufenden.

    • Enrico sagte:

      Hallo Lars, beim Öffen des eMail-Postfachs gabs die freudige Nachricht, dass ich mich mit zu Glücklichen zählen darf, und siehe da mein Crowdestor-Account sagt das auch :D.

      Vielen lieben Dank nochmal für die Aktion und natürlich auch dem Beitrag, denn neben der eigenen Wahrnehmung finde ich auch immer die Sichtweise der “alten Hasen” spannend 🙂.

  4. Anja sagte:

    Ich bin schon seit Juni 2019 bei Crowdestor dabei und immer mehr begeistert.
    Während die händische Auswahl der Kredite natürlich etwas zeitaufwändiger ist macht mir das mitlerweile richtig Spaß! (Da ich die Platform auf Englisch nutzte stört der Denglischmix nicht)
    Auch super ist die Kommunikation von Crowdestor. So ist man immer auf dem aktuellen Stand bezüglich seiner Projekte. Auch sehr spannend fand ich das Live Webinar im Sommer zur Freischaltung des automatischen Scorings.
    Und irgendwie ist es schon cool z.B. eine App bei GooglePlay zu sehen und zu wissens, dass man die mitfinanziert hat ;D

    Werde auf jeden Fall auch in der Zukunft mit dabei bleiben!

    Antworten
  5. Daniel sagte:

    Bisher bin ich noch nicht auf crowdestor investiert, bin aber immer noch fasziniert von den Projekten von denen Kolja und du berichten.
    Mit den 50€ Startkapital würde ich der Plattform sicher auch Mal ein Chance geben 🙂

    Antworten
  6. Rene sagte:

    Hallo,
    ich hatte mich nach der letzten Invest (2019) bei Crowdestor angemeldet.
    Konnte dort sogar ein Hoodie abstauben 🙂
    Außer von Crowdestor habe ich nur noch von Grupeer Merch-Artikel bekommen. Ich hoffe, das ist kein schlechtes Omen 😉

    Ich bin eigentlich recht zufrieden.
    Dass es keinen Auto-Invest gibt, ist zu verschmerzen, denke ich, weil die Projekte auf der Seite (und in den Newslettern) ja immer vorher angekündigt werden. Und alle Projekte muss man auch nicht mitnehmen 😉
    Ansonsten gibt es halt auch Verzögerungen (bis ins aktuell noch Ungewisse), aber das muss man bei dem Risikograd und v.a. in diesem Jahr akzeptieren.
    Mir gefällt, dass sie nun bei kritischen Projekten auch mal die Investoren mit abstimmen lassen.

    Antworten
  7. Christoph sagte:

    Habe durch Dich Lars von Crowdestor erfahren und im März 2019 angefangen zu investieren.
    Auf der Invest im April konnte ich dann am Stand von Crowdestor sogar direkt mit Janis sprechen. Da es im Vergleich zu heute nur sehr wenige Projekte gab, kam die Diversifikation etwas zu kurz. Die Projekte wurden bisher zuverlässig zurückgezahlt. Nur durch die derzeitige Situation gibt es jetzt bei einigen Verzögerungen. Ich investiere trotzdem weiter, jedoch nicht mehr als 50 EUR pro Projekt.
    Meine Kinder sind inzwischen auch ganz davon begeistert, was man so alles finanzieren kann.

    Antworten
  8. Stephan sagte:

    Hallo Lars,

    danke für Deinen Update zu CD.
    Ich selber habe mich bereits Anfang 2019 angemeldet, aber noch ca. 1/2 Jahr gebraucht um die ersten Investitionen zu tätigen. Mittlerweile bin ich mit einem höheren 4-stelligen Betrag investiert. Nach dem Start des Zweitmarktes habe ich aufgestockt und einiges vermeintlich günstiges eingesammelt, sehe aber momentan viel zu viele Verzögerungen, Zusagen, die nicht eingehalten werden und eine One-Man Show in Bezug auf die Informationsverteilung. Hier sind andere Plattformen schon deutlich weiter, auch wenn sich die Antworten teils gleichen. Ich denke CD macht einen sehr guten Job und kann nur hoffen, dass sie sich stärker auf die Einholung der verzögerten oder ausgefallenen Projekte konzentrieren. Insbesondere bei den Auslandsprojekten wird das noch interessant werden. Skeptisch bleibe ich nach wie vor bei den Strafzahlungen, die die Kreditnehmer unterzeichnet haben. Klar, Corona hat allen einen Strich durch die Planungen ihrer Unternehmen gemacht, aber das sollte nicht als Ausrede für alles herhalten.
    Ich werde jetzt erst mal bis Mitte 21 abwarten wann und ob meine meist endfälligen Projekte zahlen und wie das Ausfallmanagement anläuft.
    Zukünftig werde ich mich wohl auf einige wenige, besser von mir ausgewählte Projekte konzentrieren.

    Antworten
  9. Marc sagte:

    Hallo Lars,
    Danke für deinen ausführlichen Bericht.

    Ich habe Crowdestor nicht ganz getraut und bin erst vor etwas mehr als einem Monat mit 1000€ (die ich von der Steuer zurückerzahlten habe) eingestiegen (in der Hoffnung, dass mir durch diese Argumentation ein befürchteter und bei Crowdestor für mich persönlich leider wahrscheinlicherer Ausfall als bei etablierteren P2P Plattformen weniger weh tut).

    50€ Zusatzkapital wäten spotze.

    Lg Marc

    Antworten
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