P2P Kredite News KW 29 2023 – Bondora Regulator Beschwerde, heiße Luft oder echtes Problem?

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Willkommen zu den P2P Kredite News aus der KW 29 2023 mit den neuesten Nachrichten aus der Welt der P2P Plattformen. Heute sprechen wir noch einmal über eine einstweilige Verfügung gegen Bondora vom Regulator, die neuen Pending Payments auf Lendermarket, die Einführung der Quellensteuer auf Capitalia, erste Rückholungserfolge bei Estateguru und die Abzahlung weiterer kriegsbedingter Schulden auf PeerBerry.

5 P2P News in extremer Kürze auf YouTube, dem Podcast & hier, damit ihr auf dem aktuellsten Stand seid. Ganz schnell & ganz kurz unter dem Motto, 5 News in 5 Minuten. Viel Spaß mit den News der letzten Woche.

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News 1: Klarstellung der Bondora Regulator Beschwerde

Die Regulator-Beschwerde gegen die estnische P2P Plattform Bondora* hat in der letzten Woche für Aufruhr bei vielen Investoren gesorgt. Das lag zum einen daran, dass das Thema an verschiedenen Stellen ziemlich aufgebauscht wurde, zum anderen, dass dies direkt mit der angeblich schlechten Portfolio Performance von Bondora kombiniert wurde. Die Schlussfolgerung für einige war, dass die Beschwerde der Beweis für eine schlechte Arbeit seitens Bondora ist, da schlechte Kreditnehmer ausgewählt wurden.

Das entspricht jedoch nicht der Wahrheit. Vielmehr ist es so, dass der Regulator seine technischen Anforderungen verändert hat und neben Bondora so ziemlich jedes estnische Unternehmen zur Nachbesserung aufgefordert wurde, was außerhalb der normalen Kreditvergabe bei Banken mit Krediten zu tun hat. Die Nachweise dafür findet man sogar öffentlich auf der Website der estnischen Finanzaufsichtsbehörde (Beispiele hier, hier und hier). Mittlerweile hat auch Bondora selbst dazu ein öffentliches Statement herausgegeben, was somit der Wahrheit entsprechen dürfte.

Es ist also mitnichten so, dass Bondora hier explizit betroffen ist, so wie ich es eigentlich auch schon in der letzten Woche erwähnt hatte. Wer jetzt also sein langjähriges Bondora-Portfolio aufgrund von falschen Annahmen zu Monefit SmartSaver transferiert, dessen Mutterunternehmen ganz andere Probleme hat, der sollte sich vielleicht nochmal in Ruhe überlegen, was er da tut 🙂 Ich selbst habe übrigens nichts an meinem Portfolio verändert.

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Ist eine schlampige Kreditvergabe Schuld an der Bondora Regulator Beschwerde? Nicht wirklich.


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News 2: Lendermarket führt Pending Payments ein

Wo wir gerade bei dem eben angesprochenen Mutterunternehmen von Monefit SmartSaver sind. Dieses steht bekanntlich auch zum größten Teil hinter der Plattform Lendermarket*, die seit Monaten mit Auszahlungsproblemen zu kämpfen haben. Zum Teil müssen Investoren wohl 3 Wochen warten, bis die eigentlich verfügbaren Gelder auf dem Konto der Investoren ankommen. Das zeigt vor allem zwei Dinge:

  1. dass die angezeigten Informationen, nicht der Wahrheit entsprochen haben und
  2. dass definitiv keine Trennung von Anlegergeldern und Plattformgeldern vorliegt.

Um das Ganze nun ein bisschen zu entzerren, hat man die allseits beliebten “Pending Payments” eingeführt. Also Zahlungen, die sich auf dem Weg vom Kreditgeber zu Lendermarket befinden, jedoch noch nicht auf der Plattform angekommen sind. Auch wenn es das Bild etwas klarer macht, ist das Ergebnis am Ende für den Investor das Gleiche. Schlimmer noch, denn nun kann Lendermarket den Zeitraum sogar noch weiter verlängern, da sie die Schuld jedes Mal auf die Kreditgeber abwälzen können. Es muss sich jetzt zeigen, ob Lendermarket mit diesem Feature verantwortungsvoll umgehen kann oder eher nicht.

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Die ausstehenden Zahlungen auf Lendermarket erklärt.

News 3: Capitalia mit 20% Quellensteuer Hammer

Auch eine P2P Plattform die eigentlich auf meiner persönlichen P2P Investment-Shortlist stand, hat in der letzten Woche etwas eingeführt, was Investoren so gar nicht schmecken dürfte. Aufgrund dem baldigen Lizenzerhalt als Crowdfunding Service Provider, führt Capitalia* ab 1. August 20% Quellensteuer für Privatinvestoren, nicht jedoch Firmen ein. Das dürfte die Plattform für deutsche Investoren vollständig uninteressant machen, können wir doch nur maximal 15% Quellensteuer in unserer Steuererklärung gegenrechnen. Wir erinnern uns daran, dass dies auch andere P2P Plattformen im letzten Jahr fast unbrauchbar gemacht hätte. Gott sei Dank lenkte der Regulator jedoch rechtzeitig auf Drängen einiger großer Player wie Mintos ein.

Ich hoffe auch, dass das hier passieren wird. Denn es macht aus meiner Sicht keinen Sinn, Crowdfunding in der Quellensteuer-Behandlung anders zu bewerten als andere Marktteilnehmer in einem ähnlichen Segment. Diese Thematik muss man im Auge behalten, denn sie könnte auch andere lettische Crowdfunding Plattformen betreffen, die im Zuge sind, eine offizielle Lizenz zu erhalten. Jedoch hätten bei negativer Auslegung des Regulator auch die Firmen selbst noch Handlungsmöglichkeiten. Beispielsweise mit einem Wechsel des Firmenstandortes nach Estland oder einer anderen Jurisdiktion. Zudem arbeitet man wohl aktuell auch an einer Option, mit der die Quellensteuer zumindest auf 10% gesenkt werden kann.

Schade, das war es wohl erstmal mit deinem Investment in Capitalia.


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News 4: Estateguru holt erstes deutsches Projekt zurück

Bessere Nachrichten gab es dafür in der letzten Woche ausgerechnet von der gebeutelten Immobilien-Plattform Estateguru*. Diese konnte nämlich ihr erstes deutsches Projekt außergerichtlich zurückgewinnen, welches zuletzt im Oktober 2022 gezahlt hat. Der Wert betrug 500.000 EUR. Und auch ein anderes enorm großes Projekt mit einem Volumen von 1,7 Millionen EUR aus Spanien kam zurück. Damit konnte Estateguru in nur einer Woche über 2,2 Millionen EUR an Boden gewinnen.

Das bestätigt die Annahme, dass der Höhepunkt in Sachen Ausfallrate überschritten sein dürfte und Rückholungen nun deutlich regelmäßiger vorkommen sollten. Dennoch bleibt es ein Geduldsspiel für Investoren und deren Nerven. Zudem bedeuten regelmäßige Rückholungen natürlich nicht, dass nun immer die Sonne scheint. Es kann immer wieder zu größeren Ausfällen kommen, die dann die Ausfallrate wieder kurzfristig nach oben treiben werden. Dennoch ist die erfolgreiche Rückholung ein Schritt in die richtige Richtung und lässt darauf hoffen, dass nun bald weitere Projekte folgen dürften.

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Der erste deutsche Kredit wurde nach weniger als einem Jahr außergerichtlich zurückgeholt.

News 5: PeerBerry mit weiterer Rückzahlung

Noch besser läuft es bei PeerBerry*. Wie ein Uhrwerk zahlen diese monatlich ihre kriegsbedingten Schulden aus Russland & der Ukraine unter dem Mantel der Gruppengarantie zurück. In der letzten Woche kamen weitere 1,8 Millionen EUR zurück und damit liegt die Rückzahlquote bei mittlerweile beeindruckenden 85% bzw. ca. 42 Millionen EUR.

Ich habe zuletzt in der Community gesehen, dass diese Zahl nicht zu den persönlichen Portfolios passt und einige noch weit hinter dieser Quote liegen, wo die Rückzahlung doch gleichmäßig erfolgen sollte. Das liegt aber daran, dass einige Kredite (AutoMoney UA und Slon Credit UA) nach dem normalen Zahlungsplan weiterlaufen und nicht in den gerade angesprochenen monatlichen Rückzahlungen mit einbezogen sind. Das kann zu Differenzen führen und daher können einige Portfolios eventuell noch stärker betroffen sein.

Bei meinem Besuch in Vilnius wurde mir jedoch gesagt, dass auch diese Kredite eventuell schneller zurückbezahlt werden, wenn die regulären Rückstände zurückgeflossen sind. Aber auch wenn es nicht schneller geht, ist die Rückzahlung dieses enormen Portfolios ein riesiger Erfolg für das Vertrauen in PeerBerry.

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peerberry rückzahlung

Ein paar Monate noch, dann ist es geschafft für PeerBerry.


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Dein Feedback zu den P2P Kredite News

Das waren die kurzen News für diese Woche, bei denen es diesmal primär um das Thema “Bondora Regulator” ging. Hinterlasse mir gerne einen Kommentar mit deinem Feedback auf dem Blog und wenn du den Inhalt wertvoll findest, teile ihn gern! Vielen Dank!

Die P2P Kredite News als Video

Über den Autor

Lars WrobbelMoin! Ich bin Lars und schreibe auf diesem Blog schon seit 2015 über meine Erfahrungen beim Investieren in P2P-Kredite. Ich habe zusammen mit Kolja Barghoorn auch das deutsche Standardwerk zum Thema geschrieben, welches auf mehreren Portalen zum Bestseller wurde und regelmäßig aktualisiert wird.

Darüber hinaus gibt es um den Blog auch noch Deutschlands größte P2P Community auf vielen verschiedenen Kanälen, auf der du dich mit tausenden von anderen Investoren austauschen kannst, wenn es mal schnell gehen muss. Wenn du mehr über mich und meine Arbeit erfahren willst, kannst du das auf meiner Über-Mich Seite tun.

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4 Kommentare
  1. Sam sagte:

    Hi Lars,

    Lendermarket erinnert mich mit den “pending payments” stark an ViVentor. Auch die Hinhaltetaktik, die auf mich wie die damalige versteckte Kreditlinie bei ViaInvest wirkt, nur, dass man sie nicht manuell stoppen kann, ist ein Ärgernis. Deshalb habe ich schon vor Monaten jegliches Eigenkapital abgezogen und warte nur auf die Auszahlung der verbliebenen, verspäteten Kredite. Aber Gier bzw. 17% Zinsen fressen bekanntlich Hirn. Wenn der Laden zusammenbricht, möchte ich mir das lieber von der Seitenlinie aus anschauen.

    Dann zu EstateGuru und #1698 (Magdeburg). Das ist ja ein Projekt von Richard Teichelmann bzw. seiner Eteon Group (Black.Real, RT, EMAAR, EMIRATES, und noch viele andere Pseudonyme, an die man nach Belieben noch Immobilien, Invest, Gruppe, GmbH, AG oder was auch immer anhängen mag.). Der Mann ist ziemlich umtriebig, was das Einsammeln von Geld anbelangt und hat seine Projekte zuerst 2019 bei dagobertinvest finanzieren lassen (Die entsprechenden Nachrangdarlehen P214, P218 und P233 sind noch immer nicht zurückbezahlt worden.). Um neues Geld zu beschaffen, ist er erst bei EstateGuru fündig geworden, nachdem die ihm aber den Kredit gekündigt haben (und jetzt auch erfolgreich eingeholt haben, siehe Dein Beitrag oben), ist er zu Reinvest24 mit dem identischen Projekt gegangen. Ich meine, das stand dort sogar in der Projektbeschreibung, wenn auch etwas schwammiger, nichtssagender formuliert. Neuerdings lässt er auf der Plattform “germanreal.estate” für seine Projekte werben. Gleiche Fotos, gleiche Projekte, gleiche Adressen, noch mehr schwammiges Gerede. Meiner Meinung nach nur, um die überfälligen Kredite zu tilgen und um eine Insolvenz zu verhindern (Das dazugehörige Verfahren wurde tatsächlich vor einigen Tagen eröffnet und dann wieder geschlossen. Offiziell heißt es: “Fehler in der Buchhaltung.”). Wer weiß, vielleicht kommt das Geld für EstateGuru auch durch neu eingeworbene Mittel auf germanreal.estate. Zumindest scheinen sie genug Druck ausgeübt zu haben durch die Hypothek ersten Ranges. Die österreichische Plattform hat das bis jetzt nicht hinbekommen. Falls Du nach ihm googlest, ignoriere bitte die zuerst auftauchende, realitätsverzerrende Forbes-Werbeanzeige mit ihren geschönten Worten, die sich als journalistischer Artikel tarnt. Die tatsächliche Sachlage findest Du eher im Anlegerforum von “investmentcheck.de”. Und damit beendet ich den kleinen Exkurs zu Projekt #1698. Generell scheint EstateGuru mit härteren Bandagen zu kämpfen als so manche deutsche/österreichische Plattform, was mich hoffen lässt, dass auch die anderen ausstehenden Projekte eingeholt werden.

    Antworten
    • Lars Wrobbel sagte:

      Hi Sam,

      ich würde Lendermarket jetzt nicht mit Viventor vergleichen. Immerhin reden wir hier von Creditstar als Hauptakteur hinter den Kulissen und nicht von irgendeiner Runkelbude in Hinter-Holland 🙂 Ich hoffe, dass hier alles gut geht.

      Estateguru: Wow, danke für die Infos. Ich beschäftige mich persönlich nie einzeln mit den Projekten, aber ich finde es immer wieder beachtlich solche Details zu lesen.

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