17.000 EUR im Feuer, bleibe ich bei Estateguru?

Estateguru war im letzten Jahr eine der am meist diskutierten Plattformen. Viele Anleger waren geschockt aufgrund der hohen Ausfallrate und viele haben ihr Investment gestoppt und ziehen die Gelder ab. Andere sind weiterhin hochzufrieden mit der Plattform, wie mein Podcast-Kollege Thomas Butz und wieder andere schwanken ob sie nun gehen oder bleiben sollen.

Auch ich habe mir im letzten Jahr Gedanken gemacht, wie ich weiter mit Estateguru verfahren möchte. Immerhin ist die Plattform mit 17.000 EUR meine aktuell viertgrößte P2P Position. Im heutigen Beitrag möchte ich dir einmal erklären, wie meine Entscheidung (zumindest für 2024) ausgefallen ist und welche Überlegungen dazu geführt haben. Viel Spaß!

Weißt du noch gar nichts über Estateguru, dann empfehle ich dir zuerst einen Blick in meine Estateguru Erfahrungen.

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ᐅ Disclaimer
Bitte beachte meinen Haftungsausschluss. Ich betreibe keinerlei Anlageberatung und spreche keine Empfehlungen aus. Auf allen P2P Plattformen, über die ich berichte, bin ich selbst investiert. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Entwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Entwicklungen! Alle Links zu den Investment-Plattformen sind in der Regel Affiliate/Werbe-Links (ggf. mit * gekennzeichnet), bei denen du Vorteile hast und ich eine kleine Provision verdiene.

Blick auf  mein Portfolio

Schauen wir für eine Bestandsaufnahme zu aller erst in mein eigenes Portfolio. Denn auch das wurde nicht verschont. Wie du weißt, habe ich mich niemals darum gekümmert, welche Kredite ins Portfolio wandern und so habe ich einige Nieten kassiert.

estateguru portfolio 24

Blick auf mein Estateguru Portfolio.

Überraschenderweise steht mein Portfolio mit 34,09% aber weit besser dar, als das Portfolio von Estateguru selbst, dessen Ausfallquote bei rund 49% liegt. Hätte eine manuelle Selektion die Situation noch weiter verbessert? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.

Historisch sieht es auch gut aus. Hier liege ich lediglich bei einer Ausfallquote von rund 10%, Estateguru selbst bei 17%. Die Rendite meines Investments liegt bei 8,41%, Abschreibungen habe ich aufgrund der historischen Rückholungs-Performance der Plattform bisher keine getätigt. Immerhin hat man in der Plattformgeschichte so gut wie keine Gelder verloren. Ganz konkret nur ca. 40.000 EUR oder 0,01% des Portfolios.

Um zu entscheiden, ob ich mit Estateguru weitermache oder nicht, habe ich versucht, bestimmte Annahmen zu treffen und diese für mich zu bewerten, um am Ende zu einer Entscheidung zu kommen. Mein Portfolio wurde zwar von Ausfällen getroffen, aber weit weniger als der Durchschnitt. Von der Seite her sehe ich also eher weniger Sorgen, zumal sich die Situation aktuell verbessert und nicht weiter verschlechtert.

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Cashflow weiter stabil und gut!

Von meinen 17.000 investierten Euro, befinden sich derzeit ca. 10.000 EUR im Zeitplan, der Rest ist im Status Reservierung für neue Investments, verspätet oder in der Rückholung.

Diese aktuell 10.000 EUR erwirtschaften mir monatlich solide Zinsen um die 100 EUR, ohne sonderlich große Schwankungen, wie mein Cashflow Diagramm von Portfolio Performance zeigt. In den letzten Monaten habe ich mir ebenfalls einige Zinsen auszahlen lassen, was zu einem aktuellen ROI (Return on Investment) von ca. 12% führt.

Aktuell habe ich die Auszahlungen unterbrochen, da ich meinen Basisbestand erhöhen möchte, um die monatlichen Zinsen weiter zu stabilisieren und zu erhöhen. Ich plane jedoch, diese im Laufe des Jahres wieder aufzunehmen, um weitere Schäfchen ins Trockene zu bringen.

estateguru einnahmen

Meine Estateguru Einnahmen seit 2022.

Annahme 1: Auch 2024 gibt es keine Rückholungen aus Deutschland!

Kommen wir nun zu meinen getätigten Annahmen für 2024, auf Basis derer ich meine Entscheidung getroffen habe. Die erste ist dabei ziemlich düster und wird nicht jedem gefallen!

Es gab im letzten Jahr immer mal wieder vereinzelte Rückholungen, das primäre Thema ist jedoch das Deutschland-Portfolio. Wenn hier etwas passieren würde (im positiven Sinne), würde sich die Situation in meinem und auch vielen anderen Portfolios merklich entspannen.

Estateguru hat die Schätzung auf neue positive Nachrichten hier von Ende 2023 auf Mitte 2024 geschoben. Im neuesten CEO Brief druckste man aber wie gewohnt nur herum und verweist auf eine weiter schwierige Lage.

Das zusammengenommen mit der wirtschaftlichen Situation im Bereich Deutschland-Immobilien sagt mir persönlich, dass wir auch 2024 hier nicht sonderlich viel, vielleicht sogar gar keine Bewegung sehen werden. 

Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass weiterhin ein Drittel meines Portfolios keine Erträge erwirtschaftet. Das mag in einigen Portfolios schlimmer aussehen, bei mir wäre es verkraftbar. Rückholungen brauchen eben Zeit, das war mir vor meinem Investment bei Estateguru bewusst.

estateguru deutschland

Nichts geht mehr im Deutschland-Portfolio bei Estateguru.


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Annahme 2: Kreditselektion wird besser!

Meine zweite Annahme ist, dass die Kreditselektion besser wird. Dies können wir bereits in den öffentlichen Statistiken sehen. 2023 ist die Ausfallquote dramatisch eingebrochen, was natürlich positiv für uns ist. Ich denke dieser Trend wird sich fortsetzen, denn Estateguru darf sich hier keine großen Schnitzer mehr leisten.

Aber nicht nur die Kreditselektion von Estateguru wird besser, auch meine eigene. So ist mein letzter aktueller Ausfall im Portfolio schon mehr als 3 Monate her. Das habe ich geschafft, indem ich mich vorerst überwiegend auf Estland, den Heimatmarkt von Estateguru fokussierte, um die Stabilität des Portfolios zu erhöhen. Denn hier sollte die Performance deutlich besser sein als auf anderen Märkten und zudem gehen im Fall der Fälle auch die Rückholungen schneller.

estateguru verteilung

Mittlerweile ist der Heimatmarkt Estland die stärkste Kraft in meinem Portfolio.

Annahme 3: Die Finanzlage Estategurus verbessert sich

Der 2022er Geschäftsbericht war außerordentlich schlecht! Das es so nicht weitergehen kann, war auch Estateguru klar und so wurden Kosten eingespart und neue Einkommensströme erschlossen. Auch wenn diese nicht immer gut bei den Investoren ankamen, wir erinnern uns an die Account Management Gebühr. Zuletzt wurde auch stillschweigend die Zinsspanne bei den meisten Projekten deutlich erhöht.

Dennoch werden diese Maßnahmen dazu führen, dass sich die finanzielle Lage des Unternehmens im nächsten Geschäftsbericht wieder entspannen wird. Aber ich rechne auch für 2023 nicht mit einem positiven Bericht.

Nach aktuellem Stand, wird jedoch auch der Umsatz sinken, denn ich bezweifle, dass man es 2024 schaffen wird, die 99 Millionen EUR an finanzierten Krediten aus 2023 zu knacken. Ich denke eher, dass die Uhr bei 40 – 60 Millionen Euro stehenbleiben wird. Und das ist durchaus nicht wenig, wenn man bedenkt, was für einen Reputationsschaden man erlitten hat. Dennoch bringt man monatlich einiges an Krediten durch, was auf der anderen Seite bedeutet, dass immer noch viele Investoren Estateguru nutzen.

estateguru geschäftsbericht

Einblick in den letzten Estateguru Geschäftsbericht.


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Annahme 4: Ausfallquote sinkt!

Auch wenn ich selbst konservativ denke und nicht davon ausgehe, dass aus Deutschland 2024 was zurückkommen wird, so glaube ich, dass die Ausfallquote allgemein sinken wird. Dies wird das logische Resultat einer besseren Kreditselektion sein. Jedoch braucht es einige Zeit, bis das Thema auf das Gesamt-Portfolio durchschlägt, da das ausstehende Portfolio möglicherweise sinken wird, bei gleichzeitig noch länger ausbleibenden Rückholungen.

In meinem eigenen Portfolio kann ich jedoch schon seit einigen Wochen einen leichten Abwärtstrend wahrnehmen, da mein Portfoliowert eher steigt als sinkt und dieser wird auch bei Estateguru 2024 früher oder später sichtbar werden.

Mittelfristig haben wir auf der einen Seite, meiner Überzeugung nach, bessere Kredite und auf der anderen Seite werden mehr und mehr Rückholungen erfolgreich beendet werden.

estateguru ausfälle 2023

Meine Ausfallquote seit Mai 2023.

Was ein Stop für mich bedeuten würde

Zum Ende hin, habe ich mir noch Gedanken gemacht, was ein Stop der Plattform für mich im besten und schlechtesten Fall bedeuten würde.

Worst Case: Die monatlichen Zinsen würden sinken, die Ausfallquote steigen. Denn die Anzahl der ausgefallenen Projekte, würde gegenüber der Anzahl der zahlenden Projekte ansteigen. Jedoch treffen meine Annahmen zu und Estateguru kommt wieder auf die Beine. In diesem Fall hätte ich definitiv die falsche Entscheidung getroffen.

Best Case: Mein ROI (Return on Investment) würde allerdings auch steigen, da ich die Gelder schneller freisetzen könnte. Jedoch ist diesem dann ein natürliches Ende gesetzt, da das Engagement auf der Plattform beendet wird. Treffen meine Annahmen nicht zu und Estateguru schafft es nicht, das Ruder zu drehen oder geht gar den Bach runter, wäre ein Stop die absolut richtige Entscheidung.

Was eine Fortsetzung für mich bedeuten würde

Nun schauen wir uns noch den besten und schlechtesten Fall an, wenn ich das Investment auf Estateguru fortsetzen würde.

Best Case: Ein Weitermachen würde dazu führen, dass kontinuierlich weiter Zinsen fließen und ich mein Portfolio sogar weiter aufbauen kann. Wenn meine Annahmen zutreffen, wird der monatliche Cashflow zudem ansteigen, da mehr und mehr Projekte aus der Rückholung kommen und die Gelder wieder mitarbeiten werden.

Worst Case: Treffen meine Annahmen nicht zu und die Lage verschlechtert sich, werden sich auch meine Ergebnisse weiter verschlechtern. Kommt es ganz übel und ich würde die Plattform sogar verlieren, wären rund 12.000 EUR meines eigenen eingezahlten Geldes verloren. Nach aktuellem Performance-Stand bräuchte mein P2P Portfolio rund 4 – 6 Monate um sich von dem Verlust zu erholen.

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Mein Fazit zu Estateguru für 2024

Auch wenn meine eigenen Annahmen nicht 100%ig rosig sind und ich sogar konservativ davon ausgehe, dass wir auch 2024 nichts aus Deutschland sehen werden, so sehe ich aktuell keine Notwendigkeit mein Investment zu beenden oder gar Projekte aktiv zu verkaufen und Verluste zu generieren. 

In meinem Regelwerk ist zudem klar definiert, wie groß eine Plattform sein darf bzw. wie viel ich verlieren darf, um kein komplettes Jahr im Minus zu haben. Ein Jahr darf es demnach dauern, bis laufende Zinsen des verbleibenden Portfolios den Verlust wieder aufgeholt haben. Wie eben vorgerechnet, bräuchte ich im Falle Estategurus nicht einmal die Hälfte der Zeit.

Estateguru hat 2023 viel dafür getan, das Ruder zu drehen und der Krise Herr zu werden, so wie wir es auch in der jüngeren Vergangenheit auf Mintos gesehen haben. Ebenfalls eine Plattform, die viele abgeschrieben hatten. Ich habe das damals nicht gemacht und die Entscheidung hat sich rückblickend als richtig erwiesen (bisher). Und ebenso werde ich auch bei Estateguru vorgehen.

Wie bei Mintos damals, bringt es mir auch bei Estateguru nichts, meine aktuellen Zinsen durch einen Stop zu beschneiden, da wir definitiv Verbesserungen auf der Plattform sehen. Es ist kein Reinvest24 wo sich überhaupt nichts mehr tut und wo man auch kaum etwas mitbekommt. Eine existenzielle Gefahr sehe ich somit ehrlicherweise nicht.

Eine Krise gehört zur Entwicklung jeder großen Plattform dazu und man wird daraus lernen, so wie Mintos auch aus seiner gelernt hat. Wir hätten dort heute nicht die gleichen Möglichkeiten ohne all die Verluste, ich sehe es daher als Teil der Weiterentwicklung an.

Bedenke jedoch, dass dies nur meine Entscheidung auf Basis meiner Annahmen ist. Deine kann eine vollkommen andere sein. Dein Geld, deine Verantwortung! Ich werde mir den Fall Estateguru 2025 nochmals anschauen, für 2024 steht meine Entscheidung fest, ich bleibe auf der Plattform.

Wie siehst du die Entwicklung von Estateguru? Stimmst du meinen Annahmen zu? Schreib es jetzt in die Kommentare und lass uns diskutieren!

Bleiben oder gehen auf Estateguru? – Das Video zu Beitrag

Über den Autor

Lars WrobbelMoin! Ich bin Lars und schreibe auf diesem Blog schon seit 2015 über meine Erfahrungen beim Investieren in P2P-Kredite. Ich habe zusammen mit Kolja Barghoorn auch das deutsche Standardwerk zum Thema geschrieben, welches auf mehreren Portalen zum Bestseller wurde und regelmäßig aktualisiert wird.

Darüber hinaus gibt es um den Blog auch noch Deutschlands größte P2P Community auf vielen verschiedenen Kanälen, auf der du dich mit tausenden von anderen Investoren austauschen kannst, wenn es mal schnell gehen muss. Wenn du mehr über mich und meine Arbeit erfahren willst, kannst du das auf meiner Über-Mich Seite tun.

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