Rückkaufgarantie, was ist das eigentlich?
Die Rückkaufgarantie. Immer wieder gibt es Fragen, kritische Anmerkungen und Unsicherheiten, was dieses Thema angeht. Viele lieben die entsprechenden P2P-Plattformen dafür, dass sie diese Möglichkeit anbieten und schwören darauf. Andere wiederrum sind vollkommen skeptisch, weil es für sie gar keinen Sinn aus Plattformsicht macht, das Risiko für faule Darlehen zu übernehmen. Es wird also höchste Zeit, sich die Rückkaufgarantie mal genauer anzuschauen und der Sache den Schrecken zu nehmen (oder auch nicht).
Bitte beachte meinen Haftungsausschluss. Ich betreibe keinerlei Anlageberatung und spreche keine Empfehlungen aus. Auf nahezu allen P2P Plattformen, über die ich berichte, bin ich selbst investiert. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Entwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Entwicklungen! Alle Links zu den Investment-Plattformen sind in der Regel Affiliate/Werbe-Links (normalerweise mit * gekennzeichnet), bei denen du in der Regel Vorteile hast und ich eine kleine Provision verdiene.
Inhalte
- Was genau ist die Rückkaufgarantie?
- Wer bietet die Rückkaufgarantie an?
- Wie genau funktioniert die Rückkaufgarantie?
- Warum wird die Rückkaufgarantie gegeben?
- Da muss es doch einen Haken geben!
- Aber es hat doch auch ganz klare Vorteile… oder?
- Fazit zur Rückkaufgarantie
- Weitere Infos zu den aktiven P2P Plattformen
Was genau ist die Rückkaufgarantie?
Die Rückkaufgarantie, auf englischsprachigen Plattformen auch “Buyback” genannt, besagt Folgendes: die Plattform, auf der du investierst, gibt dir das Versprechen, Darlehen, dessen Zahlungsverzug eine vorher definierte Grenze überschritten haben, finanziell abzusichern. Du bekommst im Falle eines Zahlungsausfalls also deine gesamte Knete zurück. Bei den derzeit vorhandenen Plattformen sogar inklusive Zinsen und Verzugszinsen. Das ist mal ein Wort. Von sowas können Käufer des Dirk-Müller Premium Fonds wohl nur träumen 🙂 Aber schauen wir mal, wer so einen “Wahnsinn” überhaupt seinen Kunden verkauft.
- Crypto.com Visa (Krypto Kreditkarte mit vielen Vorteilen + 25$ Startguthaben, Infos hier)
- Divvydiary (professionell Dividenden und das Portfolio tracken)
- Freedom24 (Internationaler Broker mit Zugriff auf nahezu alle Aktien weltweit + 3,15% aufs Tagesgeld –> Anleitung)
- LANDE (Besicherte Agrarkredite mit über 10% Rendite und 3% Cashback) –> vollständige Anleitung zum Produkt
- Monefit SmartSaver (Liquide verfügbare Anlagealternative mit 7,25 – 9,96% Rendite und 0,25% Cashback + 5 EUR Startguthaben auf die Einzahlung) –> Meine Monefit SmartSaver Erfahrungen
Wer bietet die Rückkaufgarantie an?
Am Release-Tag dieses Artikels, gibt es lediglich 3 Plattformen, die eine vollständige Rückkaufgarantie anbieten:
- Twino = die erste Plattform, die dieses Konzept angeboten hat. Kauft derzeit Darlehen ab 30 Tagen Überfälligkeit zurück.
- Mintos = die größte und beliebteste Plattform unter unserer Auswahl. Kauft derzeit überfällige Darlehen ab 60 Tagen zurück.
- Viventor = Der neuste Kandidat im Bunde. Kauft ebenfalls Darlehen ab 60 Tagen Überfälligkeit zurück.
Es gibt auch noch andere Plattformen, die zwar Sicherungskonzepte anbieten, wie z.B. Smava oder Omaraha, aber welche weit von der 100%igen Ausfallsicherheit, über die es in diesem Artikel gehen soll, entfernt sind.
Update 8.11.2017: Mittlerweile gibt es eine Fülle von Plattformen, die dieses Konzept anbieten und die Rückkaufgarantie ist zur Normalität geworden. Neben den 3 genannten gibt es inzwischen noch Viainvest, Robocash, DoFinance und noch einige weitere. Schau mal in meine Plattformübersicht.
Dann schau dir unbedingt diese Seite an. Da findest du alles was du für den Start in dein Investment in P2P Kredite brauchst.
Wie genau funktioniert die Rückkaufgarantie?
Auf Investorenseite:
Die Rückkaufgarantie funktioniert für den Investor relativ einfach. Sobald das Darlehen den maximalen Zahlungsverzug überschritten hat, kauft die Plattform das Darlehen zurück und der Investor hat das Geld für eine neue Investition wieder zur Verfügung. Bestenfalls bekommt er davon nicht einmal was mit und das Geld wird durch einen optimal konfigurierten Portfolio-Builder automatisch wieder reinvestiert.
Auf Plattformseite:
Die Plattform kauft das Darlehen dem Investor wieder ab und startet den Inkassoprozess, um das überfällige Geld einzutreiben. Der Darlehensanbahner geht in diesem Fall also ein Risiko ein, da er davon ausgeht, dass er das “vorgeschossene” Geld über den Inkassoprozess wieder reinbekommt (oder zumindest einen Teil davon).
Du siehst also, prinzipiell passiert gar nicht so viel. Ein kleines Zahnrädchen dreht sich in der Maschine und auf wundersame Weise liegt das Risiko des möglicherweise nicht erfolgreichen Inkassoprozesses nun bei der P2P-Plattform bzw. dem Darlehensanbahner und nicht mehr bei dir. Tolle Sache… oder etwa doch nicht?
Warum wird die Rückkaufgarantie gegeben?
In erster Linie muss man wohl ganz nüchtern anerkennen: um mehr Profit zu machen. Nicht dass die P2P-Plattformen nicht alle unser Bestes wollen 😉 Aber mit dieser Technik wird ganz klar und eindeutig versucht, sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Anbietern zu verschaffen. Und in der Tat, es funktioniert.
Twino und Mintos haben nach ihrem Start die viel erfahrenere, ältere und somit etabliertere Plattform Bondora innerhalb kürzester Zeit eingeholt, was das Kreditvolumen angeht. Mittlerweile haben sie sogar schon mehr als das 3-fache Kreditvolumen. Viventor hat dieses Kunststück nicht geschafft, was aber wohl auch darin begründet liegt, dass ihr Darlehenskonzept ein wenig von den anderen Plattformen abweicht. Aber auch hier sieht man einen klaren Trend nach oben:
Das Konzept der Rückkaufgarantie scheint also zu greifen und ist beliebt wie niemals zuvor. Auch ich investiere mittlerweile auf allen Buyback-Plattformen.
Podcast: Die Beiträge und exklusives Inhalte aufs Ohr. (Über 13.000 Downloads pro Monat)
YouTube: Die Beiträge in bewegtem Bild. (Über 14.000 Abonnenten)
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Community: Diskutiere mit anderen Investoren. (Über 13.000 Mitglieder)
Instagram: Mein persönlicher Kanal. (Über 5.500 Abonnenten)
Telegram News: Nachrichten direkt auf dein Smartphone. (Über 2.200 Abonnenten)
LinkedIn: Teilen von interessanten Beiträgen aus der P2P-Welt. (Über 2.500 Abonnenten)
Twitter: Fast tägliche Tweets über P2P-Kredite. (Über 1.600 Abonnenten)
Da muss es doch einen Haken geben!
In unserer Gier und mit dem schönen Wort “Absicherung” im Rücken rennen wir wie eine wildgewordene Kuh auf die Plattformen zu, um auch das letzte abgesicherte Darlehen abzugrasen und jede Möglichkeit auszuschöpfen. Aber Vorsicht, du wirst möglicherweise verschaukelt. Vordergründig hast du natürlich nicht mehr das Ausfallrisiko des Darlehens, aber wie du ja eben gelesen hast, ist das Risiko nicht vollkommen weg, sondern es ist verschoben. Und zwar an den Ort, wohin die Sonne niemals scheint, in die Tiefen der Plattform-Intransparenz.
Du hast also ein Risiko eliminiert, dafür aber einige neue. Wie kann das sein?
- Die Plattform oder der Darlehensgeber kauft deine überfälligen Darlehen zurück und hofft auf einen erfolgreichen Inkassoprozess. Hier bildet sich also ein für dich vollkommen undurchsichtiger Klumpen (du kennst die tatsächliche Ausfallquote nicht), der dir irgendwann um die Ohren fliegen kann, wie ein schlafender Vulkan.
- Die Schätzung über die wahrscheinliche Ausfallquote des Darlehensgebers muss passen! Ansonsten kann die Rechnung am Ende nicht für ihn aufgehen. Wir haben keinerlei Ahnung, was die da genau berechnen.
- Der Darlehensgeber erfüllt seine Rückkaufgarantie nicht und das Ausfallrisiko liegt wieder bei dir.
- Eine neue Finanzkrise “könnte” die Darlehensgeber, welche die Darlehen absichern, hart treffen, wenn die Ausfallquote der Darlehen steigt.
Darüber hinaus gibt es immer noch das kleine aber feine Risiko, dass die gesamte Plattform ihren Betrieb einstellt und du erstmal nicht mehr weißt was los ist und deine zurückgekauften Darlehen irgendwo mittendrin stecken. Wer weiß das schon wirklich?
Aber es hat doch auch ganz klare Vorteile… oder?
Ja, die Rückkaufgarantie an sich ist eine tolle Sache. Du hast beispielsweise niemals Inkasso-Darlehen in deinem Portfolio und dein gesamtes Portfolio befindet sich (Liquidität des Marktes vorausgesetzt) immer im Status “investiert”. Auch deine Rendite ist weitestgehend vorhersehbar, wenn du z.B. deinen Portfolio-Builder auf nur ganz bestimmte Renditezahlen inklusive Rückkaufgarantie einstellst.
Kurz und knapp. Solange die Rückkaufgarantie greift und keine anderen unvorhergesehenen Katastrophen eintreten, kann dir nicht viel passieren.
Dann schau jetzt in meine P2P Plattform-Übersicht. Dort findest du weitere Informationen und / oder Artikel zu den Plattformen, auf denen ich investiere.
Fazit zur Rückkaufgarantie
Die Rückkaufgarantie gibt dem P2P-Investor mehr Sicherheit als jemals zuvor. Mit diesem Konzept haben die Plattform ins Schwarze bei vielen Investoren getroffen und es gibt unzählige, die nur auf Plattformen investieren, die auch eine Rückkaufgarantie anbieten.
Das ist auch alles ok, solange das ganze Konstrukt funktioniert. Und es funktioniert solange, wie die Marge stimmt und alle Schuldner brav ihre Schulden bezahlen. Interessant wird es zweifellos dann, wenn das mal nicht mehr so sein sollte. Deine Aufgabe sollte es sein, dass du immer bewusst an die Sache herangehst und die Dinge hinterfragst. Gerade bei der Rückkaufgarantie habe ich das Gefühl, dass es eher nicht so ist. Stell dir also Fragen. Z.B.: Wieso können die so viel Rendite zahlen, obwohl die Kredite abgesichert sind? Oder: Was passiert, wenn deren Rechnung am Ende nicht aufgeht? Auf diese Weise wirst du schnell merken… es ist nicht alles Gold was glänzt.
Was denkst du über die Rückkaufgarantie? Schreib es unbedingt in die Kommentare
Beitragsbild: pixabay.com stevepb (Creative Commons CCO)
Über den Autor
Moin! Ich bin Lars und schreibe auf diesem Blog schon seit 2015 über meine Erfahrungen beim Investieren in P2P-Kredite. Ich habe zusammen mit Kolja Barghoorn auch das deutsche Standardwerk zum Thema geschrieben, welches auf mehreren Portalen zum Bestseller wurde und regelmäßig aktualisiert wird.
Darüber hinaus gibt es um den Blog auch noch Deutschlands größte P2P Community auf vielen verschiedenen Kanälen, auf der du dich mit tausenden von anderen Investoren austauschen kannst, wenn es mal schnell gehen muss. Wenn du mehr über mich und meine Arbeit erfahren willst, kannst du das auf meiner Über-Mich Seite tun.
Weitere Infos zu den aktiven P2P Plattformen
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Hi Lars,
danke für den interessanten Beitrag. Ich bin erst seit kurzem und mit einem relativ kleinen Beitrag in P2P investiert und ich muss sagen, dass mich als Laie die Rückkaufgarantie schon angesprochen hat und ich mich daher für eine Plattform entschieden habe, welche diese bietet (Mintos).
Viele Grüße aus Karlsruhe
Janina
Hi Janina,
danke für deinen Kommentar. das macht absolut Sinn, wenn du dich damit gut fühlst.
Liebe Grüße
Lars
Hey Lars,
Ich hätte da noch eine Frage.
Wenn ein Kredit die 60 Tage überschreitet und er durch die ruckkaufgarentie vom investro zurück gekauft wird. Bekommt der Investor ja seine Investition, was ist aber mit den Zinsen ? Bekommt er auch die Zinsen die ihm zustehen ?
Gehen wir das mal in einem bespiel durch.
Ein Investor kauft ein kreidet mit einer Investition von 10€, Laufzeit 24 Monate, Jahreszinssatz 12% .
Nach 12 Monaten tritt die Rückkaufgarentie ein, weil die 60 Tage überschritten wurden. Für das erste Jahr hat er ja schon eine Rendite von 12% gehabt. Aber fürs zweite noch nicht.
Meine Frage.
Was passiert mit der Rendite aus den nächsten 12 Monaten ? Die der Investor erwirtschaften könnte, aber es nicht kann weil der Kredite ausgefallen ist.
Ich Danke dir für deine Antwort und deine Hilfe im Voraus ?
Hi Nick,
in vielen Fällen, bekommt der Investor das Geld inkl. Zinsen zurück. Das kann sich aber von Anbieter zu Anbieter unterscheiden. Gerade bei Mintos z.B. liegt das Handling der Rückkaufgarantie in der Hoheit des einzelnen Anbahners. Du musst dich also dahingehend vorher informieren, um sicherzugehen.
Viele Grüße
Lars